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Chlor

in Chemie 03.03.2013 20:01
von franzpeter | 17.295 Beiträge

Chlor (von griechisch χλωρος (chlorós) = gelblich grün, wegen der gelbgrünen Farbe von Chlorgas) ist ein chemisches Element mit dem Symbol Cl und der Ordnungszahl 17. Chlor gehört zur Gruppe der Halogene, der 7. Hauptgruppe des Periodensystems der Elemente.

Geschichte
Chlor wurde 1774 von Carl Wilhelm Scheele entdeckt. Humphry Davy entdeckte, dass Chlor ein Element ist. Vorher wurde es für ein Oxid gehalten.
Vorkommen
Chlor existiert in der Natur, da es ein sehr reaktionsfreudiges Element ist, nicht in elementarer Form, sondern als Anion Cl- (Chlorid). Als Bestandteil von Salzen wie z. B. Natriumchlorid und Kaliumchlorid findet man es in vielen großen Salzlagerstätten auf der Welt. Chloride kommen zu ungefähr 0,05 % in der Erdkruste vor.

Eigenschaften

Physikalische Eigenschaften

Das gelbgrüne Chlor ist unter Normalbedinungen (1013,25 hPa, 0 °C) gasförmig . Es riecht stechend und ist in der Gefahrstoffliste als giftig eingestuft. Chlor ist in Wasser mäßig löslich. Die wässrige Lösung des Chlors nennt sich Chlorwasser (nicht etwa Salzsäure).
In der Natur kommen 2 stabile Isotope von Chlor vor: 35Cl, welches ca. 75% des natürlichen Chlors ausmacht, und 37Cl.
Das natürlich vorkommende instabile Isotop 36Cl entsteht in der Atmosphäre bei der Wechselwirkung zwischen 36Ar und den Protonen der kosmischen Strahlung. Größere Mengen dieses Isotops entstanden auch bei der Bestrahlung von Meerwasser während der atmosphärischen Atomwaffenversuche zwischen 1952 und 1958. 36Cl besitzt eine Halbwertszeit von 301.000 Jahren und zerfällt unter β--Strahlung in 36Ar oder unter Elektroneneinfang in 36S.

Chemische Eigenschaften

Chlor eignet sich besonders gut als Oxidationsmittel, da es im Periodensystem der Elemente ziemlich weit rechts zu finden ist. Chlor brennt nicht, ist aber eines der reaktionsfähigsten Elemente, was auch seine Stellung im PSE (Periodensystem der Elemente) kenntlich macht. Es reagiert bereits bei Normaltemperatur mit zahlreichen Elementen, vielen organischen und anorganischen Verbindungen zum Teil sehr heftig unter starker Wärmeentwicklung.
Verwendung
Die hohe Oxidationsfreudigkeit von Chlor führte zum Einsatz von Chlor als Bleichmittel (beispielsweise Papierindustrie). In dieser Rolle wird es wegen seiner Umweltschädlichkeit immer mehr durch Wasserstoffperoxid ersetzt. Nicht wegzudenken ist Chlor wegen seiner Reaktionsfähigkeit in der chemischen Industrie, wo es in Endprodukten wie z. B. PVC, Bleichmittel und Salzsäure) anzutreffen ist. Chlor ist eine wichtige Grundchemikalie bei der Herstellung von Polyurethan und Polycarbonat.
Chlor wird als preiswertes Desinfektionsmittel für das Trinkwasser eingesetzt. Vorteilhaft gegenüber anderen Mitteln ist die so genannte Depot-Wirkung. D. h. nach der Zugabe im Wasserwerk wirkt es auch im Rohrleitungsnetz noch über längere Zeit desinfizierend.
Chlorgas wurde im ersten Weltkrieg in der Nähe der Stadt Ypern in Flandern als Kampfstoff eingesetzt, mit vielen Toten und zahlreichen, teilweise lebenslang, geschädigten Soldaten.

Biologische Bedeutung

Physiologisch besitzt Chlor in Form von Chlorid als Mineralstoff eine große Bedeutung. Aufgenommen wird es über die Nahrung überwiegend in Form von Kochsalz (Natriumchlorid). Tagtäglich nimmt man zwischen 3 und 12 g Chlorid zu sich. Die Ausscheidung erfolgt über Niere und Schweiß.
Chlorid ist notwendig zur Produktion von Magensäure und zur Aufrechterhaltung der Osmose im Organismus.

Nachweis

Die zu untersuchende Substanz in Wasser lösen und mit Salpetersäure ansäuern danach mit Silbernitrat fällen. Es entsteht ein weißer Niederschlag, was ein Anzeichen für Chloridionen darstellt.


Gesundheitsgefährdung

Giftig beim Einatmen.

Das Gas wirkt sehr stark reizend auf die Atemwege, aber auch auf Augen, Haut und die Verdauungswege. Lungenschäden, bei chronischer Einwirkung auch Herz- und Kreislaufschäden sind auch nach anfänglicher Beschwerdefreiheit möglich. Flüssiges Chlor wirkt auf die Haut stark ätzend. Chlorwasser führt zu Reizungen und langwierigen Ekzemen (Perna-Krankheit, bei entsprechender Disposition Chlor-Akne).
Chlorkonzentrationen von etwa 0,5 % in der Atemluft sind für den Menschen tödlich. 0,001 % Chlor in der Atemluft haben bereits erste pathologische Wirkungen zur Folge. Der maximale Arbeitsplatzgrenzwert in Deutschland (TRGS 900, Luftgrenzwert) liegt zur Zeit bei 0,5 ppm bzw. 1,5 mg pro Kubikmeter Luft.
Die Chlorierung ist das Einführen von Chlor in eine chemische Verbindung.
Es wird aber auch das Versetzen mit Chlor darunter verstanden, z. B. zum Reinigen von (Schwimmbad-) Wasser oder zum Bleichen (Textil) von Stoffen.




Um Leitungswasser für die Aquaristik benutzen zu können, muss es von Chlor befreit sein, um Kiemenverätzungen zu vermeiden. Die Chlorentfernung ist ein sehr schneller Prozess, so dass Kontaktzeiten (Wasser / Aktivkohle) von nur wenigen Sekunden ausreichend sind. Wird AquaCare Aktivkohle in einer Säule von mindestens 15 cm benutzt, wird das im Wasser vorhandene Chlor katalytisch gespalten, d.h. die Aktivkohle kann theoretisch unbegrenzt lange benutzt werden. Im praktischen Gebrauch wird die Oberfläche der Aktivkohle jedoch durch Ablagerungen belegt, so dass die Wirkung der Aktivkohle nachlässt. Sie muss deshalb regelmäßig ersetzt werden (alle 6 bis 12 Monate). Sind noch andere für die Aquaristik nicht geeignete Stoffe - wie Nitrat, Salze, Härte, Pestizid- und Medikamentenrückstände - enthalten, müssen andere Aufbereitungsmethoden benutzt werden z.B. Vollentsalzer oder Umkehrosmoseanlagen.

Für Fische ist Chlor ein typisches Haut- und Schleimhautgift. Es greift zuerst die Kiemenlamellen an. Bereits 0,2 mg/l Chlor reichen aus, um viele Fischarten innerhalb von drei Wochen zu töten.Gefährdet sind vor allem Kaltwasserfische, weil sich Chlorgas im kalten Wasser tagelang zu halten vermag.
Im Warmwasserbecken entweicht es zum Teil in die Luft, zum Teil bildet es Salzsäure, die durch die Carbonate neutralisiert wird.
(Kosmoshandbuch)

Ionenradius
0,184 nm (-2) 0,029 nm (+6)

Chlor liegt im Wasser meist als Chlor-Wasser vor (nicht als Salzsäure).
Chlor in Anionenform Hat eine Größe von 0,184 nm (-2).
Die Patronen eines üblichen Carbonitfilters filtern bis zu 0.15 µ, erfassen also auch Chlor-Anionen.


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Mit freundlichen Grüßen
franzpeter
zuletzt bearbeitet 12.06.2023 12:08 | nach oben springen
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