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Über das Hybridisieren von Guppystämmen

in Artikel 02.12.2012 16:05
von franzpeter | 17.422 Beiträge

Über das Hybridisieren von Guppystämmen


Deutsche Fassung
Wie man Guppy-Stämme hybridisiert
Midge Hill, 1973/08/09 Guppy Gazette

Wir wissen alle, dass der beste Rat, wie man Ausstellungsguppys züchten soll, den man erhalten (und befolgen) kann darin besteht: „ … besorge dir einen qualitativ guten, bewährten Stamm und halte ihn so rein wie möglich.“ Einen reinen Stamm halten nennt man den Stamm „inzüchten“. Inzucht bedeutet die Zucht von Fischen, die einander genetisch nahe verwandt sind, so wie Bruder und Schwester, Vater und Tochter, usw.. Eine Technik namens Linienzucht wird von einigen Züchtern benutzt um einen bewährten Stamm zu erhalten, und sie fällt auch unter die allgemeine Rubrik, welche wir lose definiert als Inzucht bezeichnen.

Hybridisierung (outcrossing; künftig Auskreuzung genannt) ist das Gegenteil von Inzucht, da Hybridisierung bedeutet Fische zu verpaaren, die miteinander genetisch nicht verwandt sind. Nun, der Grund, warum alle erfolgreichen Guppy Züchter Stämme von Zeit zu Zeit „auskreuzen“, aber selten anderen raten dies zu tun, besteht darin, das Auskreuzung wirklich eine Form von genetischem russischen Roulette ist. Eine erfolgreiche Auskreuzung bedingt, dass die zu kreuzenden Stämme möglicherweise genetisch kompatibel sind (nicht verwandt, A. d. Ü.). Die Chance, zwei kompatible Stämme zu finden ist sehr gering. Selbst wenn durch die Auskreuzung ein gutes Resultat erzielt wurd, beruht es oftmals auf blindem Glück als auf intelligenter Selektion.

Es kann vorkommen, dass Auskreuzen etwas erschaffen kann, was kein Aufwand an Inzucht erreicht. Es kann aber auch vorkommen, dass deine einzige Alternative in der Auskreuzung liegt; z. B. wenn du einen Fisch ohne verwandten Partner auf einer Ausstellung kaufst. Glücklicherweise gibt es Wege, deine Chancen, ein gutes Resultat durch eine Auskreuzung zu erzielen, zu verbessern. Und darüber will ich heute Nacht mit dir sprechen. Darüber, wann auszukreuzen ist, wie man einen Stamm zum Auskreuzen findet und wie man nach dem ersten Auskreuzen fortfährt um das beste Resultat in den folgenden Generationen zu erzielen.

Bevor ich zu den guten Gründen für eine Auskreuzung komme, will ich darauf hinweisen, dass es eine Menge schlechter Gründe für eine Auskreuzung gibt. Es ist nichts Schlechtes dabei, wenn man aus Günden purer Kuriosität oder aus anderen frivolen Gründen auskreuzt, solange man diese Fische nicht weitergibt. Was Auskreuzung bewirkt ist ein Rearrangieren, ein neu mischender genetischen Muster zweier Elternteile. Daher ist der Nachwuchs einer Auskreuzung ein genetisches Mischmasch. Diese Nachkommen bezeichnet man als Hybride. Spiel mit den Hybriden wenn du willst, aber gib sie nicht weiter, weil sie genetische Zufälle sind und dem Hobby nichts Gutes tun. Kommen wir zurück zu den guten Gründen; aus meiner Sicht gibt es 5 Situationen, in denen das Auskreuzen eine angemessene Sache ist:

1. Wenn ein bestehender Stamm nicht die Merkmal produziert, die du möchtest ( eine größere Rückenflosse vielleicht), weil das Genmuster für dieses Merkmal einfach nicht in diesem Stamm vorhanden ist.

2. Wenn du mit einem bestehenden StammProbleme hast, vielleicht Unfruchtbarkeit.

3. Wenn du für eine Ausstellung Hybriden erkreuzen willst.

4. die Notwendigkeit, wenn du für den Fall des auf einer Ausstellung gekauften Männchens kein verwandtes Weibchen besitzt.

5. Um einen eigenen Stamm zu kreieren.

Ich möchte jede dieser fünf Situationen im Detail erläutern, um dir zu sagen, warum ich denke, das Auskreuzung, so riskant sie ist, eine gute Sache sein kann; und wie du nach einer ersten Auskreuzung fortfahren solltest, weil die Zuchttechniken für jeden Typ Auskreuzung ein wenig anders sind.

In der ersten Situation, in der du einen gut bestehenden Stamm besitzt, aber in der dir ein bestimmtes Merkmal, um mit ihm Inzucht oder Linienzucht zu betreiben, kann Auskreuzung die Lösung sein. Sagen wir, du hast an einem roten Stamm gearbeitet, deren Rot nicht so strahlend ist, wie du es dir wünschst. Dr. Larr hat uns erzählt, dass es vier oder fünf (das ist überholt, A. d. Ü.) verschiedene Gene für Rot gibt. Wenn dein Stamm nicht alle diese Gene besitzt, wird keine Inzuchtanstrengung etwas produzieren, was nicht da ist, um damit zu beginnen. Daher kannst du auskreuzen, um zu versuchen die fehlenden Gene die für eine klarere und strahlendere Farbe notwendig sind, zu bekommen. Oder du hast versucht eine größere Rückenflosse zu erreichen. Vielleicht wäre es dir möglich, durch Inzucht und sorgfältige Auswahl der Elternteile ganz allmählich über die Jahre hin eine größere Rückenflosse zu erreichen, mag sein. Aber es besteht die Chance eine Auskreuzung zu benutzen, um eine größere Rückenflosse in kürzerer Zeit zu bekommen. Es bedarf, nicht wahr, keiner Worte, dass du nicht die feinen Merkmale deines Original Stammes verlieren möchtest. Daher musst du, während du eine Auskreuzung versuchst, deinen bewährten Stamm weiter halten. Sonst hast du, wenn die Auskreuzung fehlschlägt, deinen Stamm verloren. Nun, was für einen Stamm nehmen wir uns für die Auskreuzung in einen bewährten Stamm, wenn wir diesem ein neues Merkmal hinzufügen wollen? Der Stamm, den wir für die Auskreuzung hinzufügen sollte ebenfalls ein bewährter Stamm sein, das bedeutet, dass dieser Stamm auch über etliche Generationen rein gezüchtet wurde, so dass alle Männchen haargenau gleich sind und jede Generation wie die vorhergegangene aussieht. Der Auskreuzungs-Stamm sollte vom gleichen Typ sein wie der Stamm, in den du hineinkreuzen willst. Mit anderen Worten, du solltest Rot zu Rot, Blau zu Blau Halbschwarz Rot zu Halbschwarz Rot usw. kreuzen. Und natürlich muss der einzukreuzende Stamm das besondere Merkmal besitzen, nach dem du suchst.

Wenn du einen Stamm gefunden hast, der die obigen drei Erfordernisse so weit wie möglich erfüllt, solltest du die Auskreuzung auf beide Weisen durchführen. Nimm dein bestes Männchen und verpaare es mit Weibchen des einzukreuzenden stammes, und nimm ein Männchen des einzukreuzenden Stammes und verpaare es mit Weibchen deines Original Stammes. Dies machst du, weil du nicht weißt, was herauskommen wird. Und natürlich musst du die Jungen separieren,damit du entscheiden kannst, auf welche weise die Auskreuzung am Besten gewirkt hat. Der Nachwuchs einer Auskreuzung wird als F1 Generation bezeichnet, die zweite Generation als F2, und so weiter. Wenn du ein Männchen in der F1 Generation findest, das wie dein Originalstamm aussieht und auch das neue gewünschte Merkmal des eingekreuzten Stammes besitzt, kannst du dich glücklich schätzen. Was geschehen ist war, dass das gewünschte Merkmal dominant ist, und daher in der ersten Generation erschien. Das kommt manchmal vor, und dann verpaarst Du dieses F1 Männchen mit Weibchen deines Original Stammes. (Denke dran, du hast deinen Original Stamm beibehalten.) Das ist die richtige Prozedur, weil du nach dem Auskreuzen so schnell wie möglich mit deinem Original Stamm weiterarbeiten willst. Du fährst damit fort, indem du nur Weibchen aus deinem Original Stamm benutzt, weil du das neue Merkmal in deinen Original Stamm einarbeiten willst.

Wir haben über eine Auskreuzung gesprochen, die das gewünschte Merkmal in der ersten Generation hervorbrachte. Viele Auskreuzungen werden nicht so glücklich enden, das Merkmal wird nicht in der ersten Generation erscheinen, was jedoch nicht bedeutet, dass es nicht vorhanden ist. Es bestehen zwei Gründe, warum ein Merkmal, dass ein Auskreuzungs-Stamm besitzt, sich nicht in der ersten Generation zeigt: a) das Merkmal ist rezessiv, oder b) das Merkmal wird nur von den Weibchen vererbt.

Wenn ein besonderes von dir gewünschtes Merkmal (und das in einem der zur Auskreuzung benutzten Stämme vorhanden war) sich nicht in den F Generationen zeigt, musst du Bruder und Schwester eines F1 Wurfes nehmen und sie miteinander verpaaren, um herauszufinden, ob das Merkmal rezessiv ist. Wenn es rezessiv ist, sollten 25% der Geschisterverpaarung dieses Merkmal ausprägen. Angenommen das Merkmal ist rezessiv und es zeigt sich in der F2 Generation (aus der F1 Geschwisterverpaarung), nimmst du ein F2 Männchen, das deinem Originalstamm am ähnlichsten sieht und das neue Merkmal besitzt und verpaarst es dann mit Weibchen deines originalen, reinen Stammes, den du genau für diesen Zweck beibehalten hast. Das ergibt die F3 Generation von der anfänglichen Auskreuzung.

Das rezessive Merkmal wird nun in der nachfolgenden Verpaarung verborgen bleiben, jedoch werden alle Jungen dieses Merkmal tragen und wenn man sie miteinander verpaart, werden 25% das Merkmal zeigen. Wenn man ein rezessives Merkmal in einen bewährten Stamm einkreuzt, der dieses Merkmal nicht besitzt, muß man einen 2 Generationen Zyklus anwenden .. jede Generation musst du Geschwister züchten und sie in der folgenden Generation zurück an die Weibchen des reinen Stammes kreuzen.

Erinnere dich, dass wir sagten, dass es einen weiteren Grund gibt, warum sich ein Merkmal nicht in der ersten Generation zeigt. Es kann sein, dass das neue Merkmal an die F1 Weibchen (x-gebunden, A. d. Ü.) weitergegeben wurde, aber nicht an die F1 Männchen. Mann weiß es nie.

Daher musst du neben der Geschwisterverpaarung der F1 Generation, um zu sehen, ob das fehlende Merkmal rezessiv ist, einige Weibchen der F1 an die Männchen des Original Stammes verpaaren, um zu sehen, ob das Merkmal auf dass du hinarbeitest nicht rezessiv ist sondern auch nur von Weibchen vererbt wird. Wenn du das neue Merkmal durch Verpaarung von F Weibchen mit Männchen deines Original Stammes erreichst, läuft alles. Das heißt, du kannst die Männchen deines Original Stammes mit hybriden Weibchen verpaaren, und sie werden sich genetisch mit jeder Generation dem Original Stamm nähern. Zum Schluß, wenn eine Auskreuzung benutzt wird, um ein Merkmal einem bewährten Stamm hinzu zu fügen, kann eines von drei Dingen in der 5. Generation geschehen: 1. das gewünschte Merkmal ist dominant ; 2. es zeigt sich nicht in der 1. Generation, weil es rezessiv ist, oder 2. es zeigt sich nicht in der 1. Generation, weil es von Weibchen vererbt wird.

Das dominante Merkmal und das von Weibchen vererbte Merkmal sind am leichtesten zu händeln. Das rezessive Merkmal ist schwieriger. Aber in allen dreien ist dein ganzes Ziel, das neue Merkmal in deinen Original Stamm so oft wie möglich einzukreuzen.

Das Rückkreuzen an deinen Originalstamm bedeutet, dass die hybriden reiner werden, aber es bedeutet auch, dass sich die Hybriden mehr und mehr deinem Stamm angleichen. Es kann vorkommen, dass das Merkmal, auf das es dir ankommt, und das du in der ersten Generation erhalten hast,verloren geht. Darauf musst du Acht geben. Wenn die Sache schief läuft, dann musst wieder innerhalb der Hybriden eine Geschwisterpaarung vornehmen und schauen, was geschieht.

Schauen wir uns die zweite Situation an, von der ich denke, dass sie eine Auskreuzung lohnt. Dies ist der Fall, wenn ein bewährter ingezüchteter Stamm eine größere genetische Schwäche zeigt, wie Unfruchtbarkeit, einen hohen Prozentsatz verkrümmter Rückgrate, Anfälligkeit für Krankheiten und so weiter. Ein bewährter Stamm, mit dem es wegen eines genetischen Problems rasch bergab geht (der aber noch immer auf andere Weise schön ist), kann manchmal gerettet werden, indem man die Zuchttiere sorgfältig aussucht, ohne auf eine Auskreuzung zurückzugreifen. Solltest du zuerst versuchen.

Lass mich hier einfügen, die Inzucht, sogar starke Inzucht, ist bei Guppys an sich nicht schädlich. Guppys überstehen starke Inzucht über viele Generationen, länger als die meisten von uns mit einem Stamm weiter arbeiten. Ohne Verlust an Größe oder Farbe oder Vitalität. Dr. Eugen Larr und Dr. W. H. Hildeman, um nur zwei Genetiker anzuführen, die erschöpfend die Wirkung von Inzucht auf Guppys testeten, haben beide Guppy Stämme mit Geschwisterverpaarung über 18 aufeinander folgende generationen gezüchtet, ohne dass sie ihre gewünschten Merkmale verloren haben. Wenn stark ingezüchtete Stämme ernste genetische Mängel entwickeln, und sie tun dies oft, liegt es nicht daran, dass sie lange Zeit ingezüchtet wurden. Es liegt daran, dass der Züchter Fische mit unsichtbarer Schwäche ausgewählt hatte. Obwohl sich diese Schwächen nicht bei den Eltern zeigen, zeigen sie sich in den nachfolgenden Generationen, gewöhnlich in Form von Deformationen und /oder Unfruchtbarkeit.

Diese Sache kann den Besten von uns geschehen. Und es ist ein ernstes Problem. Schließlich geht der Stamm verloren, wenn er keinen Nachwuchs mehr produziert. Oder ein gut bewährter Stamm beginnt einen hohen Prozentsatz deformierter Junge in jedem Wurf zu zeigen, aber die überlebenden nicht deformierten Jungen sind nach wie vor schön. Du wirst versuchen, diesen Stamm zu retten.

Aber wenn dein etablierter Stamm immer schlechter wird, gleich wie sorgfältig du die Eltern aussuchst; du kannst eine Auskreuzung versuchen. Du musst den Originalstamm weiter halten, wenn dies möglich ist, da du die Hybriden so rasch wie möglich in deinen Stamm bringen musst.

Wieder, wenn di einen Auskreuzungsstamm auswählst, nimmst du dir einen, der so weit wie möglich deinem eigenen Stamm gleicht, einen Stamm der bewährt ist und der fruchtbare und vitale Junge produziert. Ich weiß, das ist eine große Aufgabe, aber wenn du einen Stamm erworben hast, den du mit deinem eigenen Stamm kreuzen willst, aus Gründen der Fruchtbarkeit oder der Vitalität, musst du wie folgt verfahren.Auskkreuzen auf beide Weisen, wenn das möglich ist. D. h. nimm das beste Männchen und verpaare es mit Weibchen des einzukreuzenden Stammes, und nimm ein Männchen des einzukreuzenden Stammes und verpaare es mit Weibchen deines Originalstammes. Wieder musst du die nachkommen dieser Verpaarungen separat halten. Wenn diese F1 Hybriden alt genug sind, um Zuchtfische zu selektieren, nimmst du das bestaussehendste Männchen der F1 Würfe und verpaarst es mit Weibchen deines (reinen) Originalstammes. Und dies machst du so weiter in den nachfolgenden Generationen, um auf diese Weise die Hybridmännchen deinem reinen Stamm anzugleichen.

Wenn du genügend Becken besitzt, kannst du auch versuchen, in die andere Richtung in deinen Stamm einzukreuzen. Damit meine ich, du kannst versuchen, die hybriden Weibchen ~ aus jeder Generation nach der Auskreuzung mit deinen reinen Männchen zu kreuzen. Meine eigene Erfahrung war, dass du bessere Ergebnisse mit der ersten Methode erzielst, d. h., indem du hybride Männchen mit den reinen Weibchen kreuzt. Aber wenn du ausreichend Platz hast, es macht nichts beide Wege zu beschreiten.

Vielleicht habe ich nicht ausreichend begründet, warum der fremde einzukreuzende Stamm bewährt und rein vererbend sein sollte. Erinnere dich, eine Auskreuzung mischt alle genetischen Muster der beiden Stämme durcheinander. Wenn eine Seite der Kreuzung selbst nur ein paar Generationen von einem kürzlichen Auskreuzen weg ist, wirst du nur eine weitere Vermischung der genetischen Muster erreichen. Lange Erfahrung und Experimentation haben gelehrt, dass diese Hybrid-Hybriden ein paar Generationen lang gut aussehen können, dass aber ihre durcheinander gemischten Genmuster sie bald zu einem kleinen, kunterbunten Fisch, ähnlich ihren wilden Vorfahren, verkümmern lassen werden. Hybridisiere nicht (nach dem Lesen dieses Artikels) deine festgelegten Stämme ohne Grund. Bedenke, jede Kreuzung die du durchführst, verlangt mindestens 8 bis 10 zusätzliche Becken, um den Nachwuchs aufzuziehen. Zeichne alle Zuchttiere ebenso wie die Ergebnisse jeder Generation auf.

Soweit vorerst, Don will raus. Die restlichen Punkte danach; im Internet (PPGA Articles) geht’s nur bis hierher, aber im Advanced Guppyist Panel hat’s noch gute zwei Textseiten. Was solls. Wann findet man einen ähnlichen Artikel in einem Forum?

Nun zur dritten Situation, in welcher eine Auskreuzung wünschenswert sein könnte …. Um große Ausstellungshybride zu produzieren. Wenn sie glücklich und willens sind eine Menge Platz in ein Unterfangen mit geringen Erfolgsaussichten zu stecken, kannst du versuchen Auskreuzungen mit zwei nicht verwandten bewährten Stämmen in der Hoffnung zu machen, eine Kreuzung zu finden, die in der ersten Generation hervorragende Erfolge bringt. Wenn du über eine dieser kompatiblen Kombinationen stolperst, die große schöne Ausstellungsexemplare wirft, bewahre die beiden Eltern sorgfältig. Das Einzigartige hieran ist, dass es kein Zuchtprogramm hierzu gibt. Du züchtest tatsächlich nicht mit den Hybriden,sondern du hältst und inzüchtest beide Elternstämme getrennt und kreuzt die beiden Stämme kontinuierlich miteinander um deine Ausstellungsexemplare zu erhalten. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass du die Weibchen ausrangieren kannst, sobald sie geschlechtsreif sind … keine Verschwendung von Futter, Futter oder Platz. Die hybriden Männchen werden für die Ausstellung aufgezogen, aber mit ihnen wird niemals gezüchtet. Viele Züchter benutzten diese Methode, um ihre Top-Fische zu erhalten.

Eine andere einzige Sache mit dieser Art Auskreuzung ist, dass die aus diesen fantastischen Hybriden hervorgegangenen Stämme für das Auge sehr kümmerliche Fische sind, weil sie gewöhnlich sehr ingezüchtet sind. Zum Beispiel benutze ich eine höchst erfolgreiche Auskreuzung um einen Stamm mit kleinen Fahnenschwanz Guppys mit brillanten Farben zu einem Stamm mit großem Körper, großen Schwänzen und blaubfarbigen Fischen zu erkreuzen, welche ihren Anteil an internationalen Trophäen gewonnen haben. Aber mache eine F1 Kreuzung und du erhältst nur Schrott.

Auskreuzung aufgrund einer Notwendigkeit ist die nächste Situation. Am häufigsten kommt der Umstand vor, dass man Männchen ohne passende Weibchen gekauft hat, un die Auskreuzung nun notwendig wird. Wenn du einen Fisch gekauft hast, musst du dich entscheiden, in welche Richtung du züchten willst, bevor du ein Weibchen zum Auskreuzen wählst. Du solltest dir darüber klar werden, was du an dem Fisch schätzt … warum du ihn an erster Stelle gekauft hast? War es seine fließende Rückenflosse, seine Farbe oder was? Wenn du das entschieden hast, schau dich nach einem schon bewährtenStamm um, um ihn mit diesem zu kreuzen, und der am besten zu dem Merkmal passt für das du deinen Fisch gekauft hast. Ohne Ausnahme sollte der auskreuzende Stamm in der Farbe ähnlich sein, zumindest ähnlich in der Grundfarbe der Kaudale.

Zum Beispiel, sagen wir du hast ein grünes Snakeskinmännchen auf einer Ausstellungsauktion gekauft. Der beste Auskreuzungsstamm um die grüne Farbe zu bewhren würde ein guter grüner Stamm sein …. Aber es muß kein Snakskin sein, da das Snakeskinmuster fast immer vom Männchen vererbt wird, und daher gewöhnlich auf allen von einem Snakeskin produzierten Jungen erscheint, egal, welches Weibchen benutzt wird.

Wenn das von dir gekaufte Männchen ein grauer Typ war, würdest du zum Auskreuzen vermutlich einen grauen Stamm auswählen, mit der gleichen Kaudal-Grundfarbe. Wenn es ein Albino ist, ein Blonder oder ein Goldener, kannst du es zu einem grauen Stamm auskreuzen; obwohl die gesamte F1 grau wäre, würde sie die andere Körperfarbe besitzen, und 25% ihres Nachwuchses einer Kreuzung zweier Geschwister der F1 würden sie ausprägen.

Wenn du deinen Auskreuzungsstamm gewählt hast, solltest du genügend Zuchtfische dieses Stammes erwerben, damit du diesen Stamm rein erhalten kannst, um die Auskreuzung mit einem Männchen zu machen. Weil der beste Weg, von diesem einzigen Männchen einen Stamm zu etablieren darin besteht, ständig die Hybriden zu dem bereits etablierten Stamm zurückzukreuzen. Dies ist der schnellste Weg um einen hybriden Stamm zu bekommen. Mit jeder Generation werden die Hybriden dem etablierten Stamm ähnlicher werden. Wenn du das zu verlieren beginnst, was du bei den Hybriden am meisten mochtest, beginne mit den Hybriden eine geschwisterverpaarung. Der Grund, warum ich es nicht empfehle, zu dem Original Auktions-Männchen zurückzukreuzen ist der, dass du in 9 von 10 Fällen nichts über dieses Männchen weißt. Du weißt nicht, ob er aus einem etablierten Stamm kommt, oder ober er das Ergebnis einer wilden Serie von Auskreuzungen ist. Die Chance, dass er ein Hybrid ist, stehen ziemlich gut … oder nicht sehr viele Generationen von einer Auskreuzung entfernt. Du hast mit ihm wieder ausgekreuzt, was seinen Nachwuchs zu Hybrid-Hybriden macht. Wenn du ihn mit seiner Tochter verpaarst, wirst du nur seine Genmuster noch einmal durchmischen. Das Ergebnis wird fast immer schlechter als besser sein.. Wenn Du Beckenspeicher hast, mach weiter und versuche seine Tochter zu ihm zurück zu kreuzen. Du könntest ein paar Ausstellungsmännchen erhalten, aber es würde wahrscheinlich nicht für einen Stamm reichen.

Wenn das von dir gekaufte Männchen aus einem etablierten Stamm kommt, liegt die sache ganz anders. In diesem Fall wären beide Seiten der Auskreuzung etablierte Stämme. In diesem Fall kannst du seine Tochter mit ihm zurück kreuzen und erfolgreich einen neuen Stamm bekommen, und mit seiner Enkelin, usw.. wenn er lange genug lebt.

Die fünfte Situation, in der du wissen musst, wie du einen Stamm nach einer Auskreuzung bildest, ist die, wenn du das verlangen verspürst, einen neuen eigenen Stamm zu gründen. Die Idee, den Stamm eines anderen, wenn auch erfolgreich, fortzuführen behagt manchen Leuten nicht. Wenn du zu ihnen gehörst, kannst du deinen eigenen Stamm gründen. Du beginnst vermutlich damit einen Fisch mit einem komplett nicht verwandtem Stamm auszukreuzen … in der Hoffnung, die besten Qualitäten eines jeden Stammes zu bewahren. Oder eine Farbmutation irgenndeiner Art erscheint in einem deiner Becken, und du möchtest versuchen daraus einen ganz neuen Stamm dieses mutierten Typs zu erschaffen. Gleichgültig wie du beginnst, die idee besteht darin den neuen Stamm so schnell wie möglich reinerbig zu machen, und alle bereits diskutierten Prinzipien sind hier fast immer gleich gut.

Wenn du mit einer Auskreuzung begonnen hast, paare das hybride Männchen mit Weibchen des etablierten Stammes, die in der Auskreuzung benutzt wurden. Wenn du in der glücklichen Lage bist gut etablierte Stämme für beide Seiten der Auskreuzung zu besitzen, kannst du auch das hybride Männchen mit Weibchen beider Stämme nutzen, um zu sehen, was das beste Ergebnis ergibt. Wenn du mit einer Mutation beginnst, die in einem etablierten Stamm ihren Ursprung hatte, arbeite die Mutation in dem reinen Stamm durch, bis das Merkmal erbfest ist.

Ich denke, die Halbschwarzen Pastells haben mehr Auskreuzungen hinter sich, seit dem sie aus Deutschland kamen, als jeder andere Typ im Moment. Auskreuzung war gewöhnlich notwendig, weil die deutschen keine Weibchen schicken. Fast alle Fische, die aus Deutschland kamen, mussten mit unseren Weibchen gekreuzt werden. Diese Auskreuzungen haben einige schöne Fische hervor gebracht, aber eine Menge halbschwarzer Pastell Stämme sind auch verschlechtert worden. Nicht alle dieser ausgekreuzten Stämme haben Generation für generation gute Fische hervor gebracht. Man kann nicht alle paar Generationen Auskreuzen ohne schließlich das das genetische Muster durcheinander zu bringen, mit dem Ergebnis, dass aus dem Fisch ein unbeschreibbares Nichts wird.

Zum Schluß …. Zuerst, Auskreuzung ist nicht der Name des Spiels … zumindest nicht für sehr lange. Die wirkliche Herausforderung dieses Hobbys besteht darin, einen Stamm zu begründen und dann diesen reinerbigen Stamm, der Generation für generation schöne Fische hervorbringt, Ausstellung für Ausstellung, zu erhalten.

Und zweitens, wenn du auskreuzt, aus welchem grund auch immer, stelle diesen zusammengemixten Fisch nicht als gut nachzüchtenden Stamm heraus.


Mit freundlichen Grüßen
franzpeter
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