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Natürliche Selektion von Farbmustern bei Poecilia reticulata-J.A. Endler

in Artikel 08.04.2013 14:36
von franzpeter | 17.426 Beiträge

Natural Selection on Color Patterns in Poecilia reticulata
John A. Endler
Evolution, Vol. 34, No. 1. (Jan., 1980), pp. 76-91.

Zusammenfassung:

1.Es wird erwartet, dass die Farbmuster an einem bestimmten Ort (kryptischen) unauffälliger sind, wenn sie sich dem Hintergrund in Farb-Fleck-Größe, Helligkeit und Farb-Verteilung angleichen, und dass sie auffälliger sind, wenn sie in einer oder mehreren Weisen von diesen abweichen (Endler, 1978).

Die Hypothese wird bei Poecilia reticulata, einem Poeciliid-Fisch, getestet, der für diese Farb-Muster-Parameter polymorph ist.

2. Die Experimente wurden eingerichtet, um die Auswirkungen der Raubfischbedrohungs-Intensität auf die Untergrund-Flecken-Größe von Gewächshauseffekt- und Feld-Populationen von P. reticulata zu prüfen.

Die Ergebnisse der Gewächshauseffekt- und darauf übertragenen Feld-Experimente standen im Einklang, und es ergab sich eine bemerkenswert enge Konvergenz zu den Farbmustern von P. reticulata, die in gleichartigen natürlichen Raubfischgebieten leben.

3. Hintergrund-Anpassung ist gut; Populationen welche auf dem groben Kies lebten, hatten größere Flecken als Populationen auf feinem Kies, innerhalb einer bestimmten Intensität von Raubfischbedrohung.

Der Effekt verschwindet in Ermangelung von Raubfischbedrohung.

Die Guppys werden weniger auffällig bei höherer im Vergleich zu niedrigerer Bedrohung.

Intensität: leuchtende Farben verschwinden und die Flecken-Größe wird reduziert.

4. Geschlechtliche Selektion erhöht Auffälligkeit von Farbe und Muster-Vielfalt.

Beim Fehlen der Bedrohung wurden größere Farbpunkte auf feinem Kies und kleinere Flecken auf grobem Kies gefunden.

Die Farb-Muster Variation und Flecken-Größe- Variation war in Teichen ohne Bedrohung größer im Vergleich von entsprechend hoher oder niedriger Bedrohung.

5. Die Komplexität des Farb-Muster-Polymorphismus bei P. reticulata im Verhältnis zu anderen Poeciliiden könnte die Folge von mehr komplexen Hintergründen, seltenere Sympatrie (Als Sympatrie bezeichnet man in der Biologie eine Form der geographischen Verbreitung, bei der sich die Verbreitungsgebiete von Angehörigen zweier Populationen, Unterarten oder Arten überlappen) mit Artgenossen, und Automimicry (Mimikry: innerartliche Nachahmung zum Zwecke der Täuschung eines Signalempfängers, A.d.Ü.) zwischen den verschiedenen Arten von Farbpunkte sein.

6. Die Struktur-Carotinoid-Automimicry-Hypothese bietet eines der wenigen Beispiele, bei denen ein möglicher Mechanismus für den Ursprung der Geschlechts-Auswahl bekannt ist.

7. Die Auswirkungen der natürlichen Selektion auf Farbmuster von P. reticulata sind vorhersehbar und wiederholbar, das ist ungewöhnlich bei Studien von natürlicher Selektion. Natürliche Auslese wirkt unterschiedlich auf verschiedene Komponenten der Farb-Muster, daher sind die üblichen vereinfachenden Modelle von Polymorphismen nicht angemessen.


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Mit freundlichen Grüßen
franzpeter
zuletzt bearbeitet 18.06.2014 12:42 | nach oben springen
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