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Influence of Turbidity on Social Structure in Guppies, Poecilia reticulata

in Artikel 20.05.2018 20:08
von franzpeter | 17.403 Beiträge

Umweltveränderungen kommen natürlicherweise vor und viele Spezies waren im Laufe
ihrer Evolutionsgeschichte davon betroffen. Durch die Aktivitäten des Menschen jedoch
finden diese in höherer Geschwindigkeit und größerem Umfang statt und stellen so für
viele Spezies eine neue Herausforderung dar. Einen großen Einfluss auf die Umwelt nimmt
der Mensch durch Verschmutzung, welche zu Veränderungen der Physiologie der Orga
nismen und deren Verhalten führen und damit Einfluss auf die Populationsdynamik und
letztendlich auf die Biodiversität haben kann.
In meiner Dissertation untersuchte ich den Einfluss durch Bergbau ausgelöster Trübung auf
das Verhalten und die soziale Struktur des Guppys. Er nutzt soziale Interaktionen für eine
höhere Effizienz bei der Nahrungssuche und Räubervermeidung. Die Nutzung seines dafür
eingesetzten Sehsinns ist bei Trübung stark eingeschränkt. Ich untersuchte die Reaktion
Trübung unerfahrener Fische aus Labor und Feld auf Trübung. Es zeigte sich, dass beide
ihre sozialen Interaktionen in trübem Wasser verringerten. Eine zusätzliche Markow
Ketten-Analyse ergab aber auch, dass Laborfische Kontakte zu bestimmten Individuen der
Gruppe verstärkten und Feldfische ihre initiierten Kontakte behielten. Anschließend studierte ich
den Unterschied der sozialen Struktur Trübung erfahrener und - unerfahrener
Fische. Trübung erfahrene Fische erhöhten die Gesamtzahl der Interaktionen, reduzierten
jedoch die Anzahl der initiierten Kontakte im Gegensatz zu unerfahrenen Fischen.
Diese Strukturänderung, vermute ich, erhöht den Zusammenhalt und damit den Informationsfluss
im Schwarm. Die Ergebnisse von Folgeversuchen, nämlich der Erhalt der Paarungsanzahl und
die effektivere Vermeidung einer Räuberattrappe bei Trübung erfahrenen
Fischen, unterstützen diese Vermutung. Die Arbeit zeigt, dass Guppys in der Lage sind, sich
durch Änderung Ihrer sozialen Struktur an trübe Verhältnisse anzupassen. Dies könnte
auch Einfluss auf ihre Populationsstruktur haben.

https://edoc.hu-berlin.de/bitstream/hand....pdf?sequence=1


Mit freundlichen Grüßen
franzpeter
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