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#1

Beitrag zur Bevölkerungsstatistik des Guppy, Santa Marta, Kolumbien

in Artikel 15.05.2013 17:54
von franzpeter | 17.393 Beiträge

Beitrag zur Bevölkerungsstatistik des Guppy, Poecilia reticulata Peters
(Pisces: Cyprinodontiformes: Poecillidae) Teich-Population
Santa Marta, Kolumbien


Übersetzter Auszug aus

Contribution to vital statistics of a guppy Poecilia reticulata Peters
(Pisces: Cyprinodontiformes: Poecillidae) pond population in
Santa Marta, Colombia
CAMILO B. GARCÍA1, WUALBERTO TRONCOSO2, SOCORRO SÁNCHEZ3 &
LAURA PERDOMO4
1 Departamento de Biología, Universidad Nacional de Colombia, Bogotá, Colombia, Cra. 30 # 45-03, Bogotá,
Colombia. E-mail: cbgarciar@unal.edu.co
2Programa de Calidad Ambiental Marina, Instituto de Investigaciones Marinas y Costeras, INVEMAR, Santa Marta,
Colombia .E-mail: wtroncoso@invemar.org.co
3Laboratorio de Investigaciones Pesqueras Tropicales, Universidad del Magdalena, Santa Marta, Colombia. E-mail:
ssanchezf2001@yahoo.com
4Programa de Calidad Ambiental Marina, Instituto de Investigaciones Marinas y Costeras, INVEMAR, Santa Marta,
Colombia .E-mail: lvperdomo@hotmail.com.




Abstrakt.

Eine Bevölkerungsstatistik einer Population nicht heimischer Süßwasserfische, Guppys Poecilia
reticulata Peters, 1859, von einem halb verlassenen Teich in der Nähe von Santa Marta, Kolumbien, wurde gemeldet.
Die Meldung umschließt Wachstums, Sterblichkeit, Längen-Gewichts-Verhältnis und männliches-weibliches Geschlechterverhältnis, Zahlen und Größen.
Von Bertalanffys Wachstumsparameter waren typisch für diese Art, die Wachstums-Form waren im Vergleich Labor - Feld isometrisch für beide Geschlechter und die Weibchen waren
deutlich zahlreicher und größer als die Männchen. Die Ergebnisse wurden mit veröffentlichten Daten verglichen und die Plastizität dieser Art wurde diskutiert.


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franzpeter
zuletzt bearbeitet 25.03.2014 17:23 | nach oben springen
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#2

RE: Beitrag zur Bevölkerungsstatistik des Guppy, Santa Marta, Kolumbien

in Artikel 25.03.2014 20:25
von franzpeter | 17.393 Beiträge

Einführung

Der Guppy Poecilia reticulata Peters, 1859,
ist ein ovoviviparer Süßwasserfisch aus dem Niedrigwasser
und heimisch im nördlichen Südamerika und auf den Antillen
( Rodriguez , 1997).

Es wurde in in den 1940er Jahren für die biologische
Kontrolle von Mückenlarven, die Vektoren für Infektionskrankheiten wie Malaria (COPESCAL 1996
Rojas et al. 2004) sind, in kolumbianischen Gewässern sowie in mehreren anderen
tropischen Ländern eingeführt.
Welcomme (1988) berichtet über seine Einführung in den Gewässern der Magdalena und
Orinoco Flüsse.
P. reticulata ist auch ein sehr beliebter Fisch bei Aquarianern und es ist sehr wahrscheinlich, dass er
auch in anderen Gewässern Kolumbiens auftritt. Zum Beispiel beschreibt Calle et al. (1998) ub einem Toxizität Essay über wilde P. reticulta Populationen, die er in einer 2000 m hohen Binnen-Lokalität.erhalten hat.
Poecilia reticulata wurde in einer Vielzahl von Studien von C. B. GARCIA ET AL.
Pan - American Journal of Aquatic Sciences (2008 ) 3 ( 3): 335-339 336 für Verhalten (Smith et al. 2002) als biologisches Modell benutzt, für Lebenszyklus Evolution, ( Bronikowski et al. , 2002), für Wasserqualität ( Araujo et al. 2006), für Genetik ( Paterson et al. , 2005 Magellan & Magurran 2007) und für Ökotoxikologie (Brown1978).
Diese Studie präsentiert wichtige Statistiken (Körper-Wachstum, Sterblichkeit, Länge - Gewicht Verhältnis ) einer aufgegebenen, gezüchteten Population und testet die Hypothese der Proportionen und relativen Größe von Männchen und Weibchen.
Solche Daten fehlen in Kolumbien und könnten für die Verwaltung dieser invasiven Arten nützlich sein.


Material and Methoden

Der Teich, dessen Population untersucht wurde, lag in einer ländlichen Gegend in der Nähe der Stadt Santa Marta (11°08´ N, 74° 13´ W, schätzungsweise) und befand sich zur Zeit der Untersuchung in einem halb-verwahrlosten Zustand, d.h. unter unkontrollierten Bedingungen.
Das Wasser des Teiches stammt aus einem natürlichen Wasserlauf, läuft durch den Teich und kompensiert so die Verdunstung.
Neben Guppys enthielt der Teich andere Fische wie Karpfen (Cyprinus carpio, Linnaeus,
1758) und Andere Fische, Frösche und aquatischen Vegetation.
Das Futter der Fische im Teich beruhte hauptsächlich auf Teichproduktion, obwoohl zu einiger Zeit künstliches Futter gegeben wurde.
Die Teichabmessungen betrugen 12 m² Oberfläche bei einer Tiefe von durchschnittlich ½ m.
Pond dimensions
Für die Untersuchung wurde der Teich geleert und 231 Individuen (etwa die halbe Population) wurden vermessen (totale Länge in mm) und die Geschlechter wurden bestimmt.
Sechs trächtige Weibchen wurden zum Labor gebracht und in eigenen Behältern gehalten.
Neugeborene wurden gezählt (45 und 64 per Weibchen) und im Labor aufgezogen.
Vom Zeitpunkt der Geburt an wurde die Gesamtlänge alle drei Tage von 17 bis 20 Individuen zufällig überwacht, manchmal 3auch von 30; insgesamt an 157 Tagen (5,2 Monaten).
Alle Fische wurden nach Belieben mit Fischmehl gefüttert.

Die von Bertalanffy Wachstumsfunktion (VBGF, siehe weiter unten) wurde den Alterspaaren (?) (Monate) und die totalen Längedaten (mm) dem Programm FiSAT (Gayanilo et al. 2005).
Lt= L∞ (1-e(-K(t-to)))
wobei Lt die Länge beim Alter t in Monaten ist, L∞ maximum
die theoretische Größe des Fisches, wenn er unendlich leben würde, K ist die Rate, bei der L∞ angenähert wird und to ist das Alter, welches ein Fisch bei einer Länge 0 gehabt hätte, wenn er immer nach VBGF gewachsen ware.
Da die unter Laborbedingungen erreichte Größe kleiner war als die maximale Größe im Teich, 35,5 mm versus 39,8 mm, beziehungsweise die letztere als
L∞ genommen wurde und die FiSAT Routine schätzte K und to.
Um Vergleiche mit Wachstumsraten in der Literatur zu vergleichen, wurde
φ´ errechnet (Pauly &Munro 1984).
φ´ =logK + 2logL∞


Die gemessene Feldlänge wurde auf das Alter umgerechnet (Monate)
durch die geschätzten von Bertalanffy Parameters aus dem vorhergehenden Schritt und die Sterblichkeit Z pro Monat wurde aufgrund von Fangkurven geschätzt (Pauly 1984).

Ln(Ni/Δti)= a + bti
wobei Ni die Zahl der Fische in der Größeklasse i ist, Δti die Zeit des Aufenthalts in der Größeklasse i, ti das korrespondierende Alter zur mittleren Größe in der Klasse i und b, dessen entgegengesetztes Zeichen Z ist, ist die totale Sterblichkeit.
Da diese Population nicht Subjekt der Fischsterblichkeit ist, entspricht Z der natürlichen Sterblichkeit M.
Das Gewicht-Längenverhältnis wurde mit dem unteren Ausdruck unter Verwendung von Logarithmen an beiden Enden berechnet.

Berechnungen wurden für die Daten-Paare aus dem Labor durchgeführt (keine getrennten Geschlechter), für getrennte Geschlechter und komplette Daten wurden Felddaten benutzt.

W= aLb
wobei W das Gewicht in mg ist, L die totale Länge in mm, a
(Konditionsfaktor genannt) und b (allomerischer Index genannt)
index) sind geeignete Konstante.

Folgende Hypothesen wurden überprüft:
Die Proportionen von Männchen zu Weibchen betragen 1 : 1 und
die Weibchen sind größer und schwerer als die Männchen.
Wiederholungsprobeentnahmen-Techniken, wobei eine Referenz Verteilung geschaffen wird und die Wahrscheinlichkeit der beobachteten Statistik (Z.B. die beobachtete Proportion der Männchen zu den Weibchen) abgeleitet wird (Good2005), wurden für diese Zwecke genutzt und es wurden Routinen mit dem Programm Statistics
101, v. 1.0.6 (http://www.statistics101.net/) geschrieben.
Bootstrap 95%-Konfidenzintervalle wurden eingebaut und dem mittleren Gewicht und der Länge mit einer Durchschnittswerttechnik angepasst.

Tafel 1
Vergleich der der mittleren Länge (mm) und des Gewichts (mg) eines Weibchens und eines Männchens einer Teich-Population von Guppys Poecilia reticulata Peters 1859 nahe
Santa Marta, kolumbianische Karibik.


Das Größenmuster dieser Guppy Population ist typisch für die Spezies.
Der Wert von φ´ (wobei K auf jährlicher Basis beruht) von 1.59 ist virtuell identisch zum mittleren und durchschnittlichen Wert, 1.62 and 1.61, beziehungsweise zu den in der Fischbase zu φ´ gefundenen Werten (Froese & Pauly 2007),
Obwohl diese meist geschätzt sind und von Aquarien oder Laborbedingungen für getrennte Geschlechter, während die hier untersuchte Population aus einem halbwilden Teich stammt und die Schätzungen für die Geschlechter zusammen vorgenommen wurden.
Es kann daher gut sein, dass die hier vorgefundenen Schätzungendie Balance zwischen Männchen und Weibchen für die Körpergröße repräsentieren.
It may well be that the estimations

Figur 1
Der allometrische Index b liegt nahe bei 3, was ein Signal für isometrisches Wachstum ist, d.h. der Guppy wächst in gleichen Proportionen in alle Richtungen.
Dies geschieht ohne Rücksicht auf das Geschlecht (kein geschlechtlicher Dimorphismus bei der Wachstumsform), die Wachstumsbedingungen (Labor gegenüber natürlichen Bedingungen) oder Größe, da die Größenreichweiten (7,4 mm zu 39,8 mm), für die der hier vorgefundene allometrische Index verwendet wird, breit ist, von dengut vertretenen Neugeborenen bis zu den Erwachsenen ( das älteste Individuum ist ungefähr 28 Monata alt), was bedeutet, das auch kein ontogenischer Wechsel in der Wachstumsform vorliegt.
Für die kombinierten Männchen und Weibchen Daten weicht der von Urriola et al. (2004) gefundene allometrische Index von 3.3 etwas von dem hier gefundenen ab.
Mehr noch wurde dort geschlechtlicher Dimorphismus bei dieser Eigenschaft der von ihnen untersuchten Guppy Population vorgefunden, welcher im Kontrast zu den hiesigen Ergebnissen steht.
Der Grund dieser Diskrepanz mag zum Teil in den von Urriola et al. (2004) benutzten Größenreichweiten liegen:
17.8 mm bis 51.5 mm, was nicht ganz junge Guppys einschließen würde.
Diese phänotypischen Unterschiede bei den Populationen sind vielsagend für eine plastische Spezies.


Die identischen Zustandsfaktoren (entsprechend der Konstanten a) weisen darauf hin, dass die Fütterungsbedingungen im Feld für beide Geschlechter gleich gut waren und dass die Feldbedingungen denen im Labor entsprachen, bei denen die Individuen nach Belieben gefüttert wurden, d.h. Im Übermaß.

Hier sollte angemerkt werden, dass in der FishBase keine Werte zu diesem Aspekt genannt werden (Gewicht, Länge, Bezug), auch nicht zur Sterblichkeit Z oder M
(Froese & Pauly 2007).
Es ist bezeichnend, dass die grundlegenden Statistiken bei dieser Spezies spärlich sind, trotz ihrer Popularität bei Aquaristen und als biologisches Modell.
Die Anzahl der Neugeborenen pro Weibchen in dieser Population weist auf eine Notwendigkeit einer Revision bei diesem Punkt hin. Z.B. erwähnt Balon (1990) einen
Bereich von 20 bis 40 Nehgeborenen pro Weibchen, sehr viel weniger als hier gefunden wurden 45 bis 64).
Dieses Egebnis verweist auf den Effekt besserer Fütterungsbedingungen im Labor hin (reichlich Futter und eine niedrigere Sterblichkeitsrate der Neugeborenen) im Gegensatz zu den Feldbedingungen.
Die Weibchen waren bedeutend größer und schwerer als die Männchen, was eine bekannte Tatsache bei dieser Spezies ist, siehe Urriola et al. (2004), wo die Weibchen doppelte Männchen werte aufweisen.

Die Weibchen übertrafen die Männchen fast immer um 50% . Dies stimmt für wilde Populationen überein, siehe Rodd &
Reznick (1997), der auch fand, dass die Weibchen üblicherweise die Männchen übertrafen, was aber einen Gegensatz zu Vorkomme in Teichen darstellt, Urriola
et al. (2004).
Petersson et al.(2004), welcher wilde Populationen untersuchte fand, dass das Geschlechterverhältnis eindynamisches Kennzeichen war und zeitlich und räumlich variierte.

Rodd and Reznick (1997) untersuchten ihre Ergebniss mit unterschiedlichem Raubdruck
predation, da sie vermuteten, dass die bunten und kleineren Guppy Männchen für Räuber mehr zum Opfer fielen,

Petersson et al. (2004) erklären ihre Ergebnisse durch eine zusätzliche unterschiedliche Schwimmfähigkeit bei den Männchen aus langsamen und schnellen Wasserläufen und Bewegungsentscheidungen bei den Individuen.

Im Fall des vorliegenden Teiches ist eine wahrscheinliche Erklärung für die Prädominanz der Weibchen die unterschiedliche Raubfischzusammensetzung.

Der Teich enthielt nicht nur Guppys sondern auch Karpfen, andere Fische und Wirbeltiere wie Frösche (wahrscheinlich Bufo sp), was das vorgefundene Geschlechterverhältnis gut erklärt.

Der Guppy ist eine robuste Spezies, welcher große Plastizität in der Realisation seiner Lebenszyklen zeigt.
Als eine Spezies, welche kolumbianische Gewässer infiltrierte und mittlerweile gut etabliert ist, ist eine Begutachtung seiner Einwirkung und ökologischen Rolle in der Tat interessant und notwendig.
Die vorliegende Studie stellt einen ersten Schritt in diese Richtung dar.


Mit freundlichen Grüßen
franzpeter
zuletzt bearbeitet 03.04.2014 21:44 | nach oben springen
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